alpiner gleitschirmclub iisvogel

Iisvogel-Flugwoche Pyrenäen 2024

Sonntag, 22.09.

Wir reisten in zwei Gruppen nach Perpignan. Die eine Hälfte per Gonzo-Büssli, die anderen per ÖV. Ein Highlight der TGV-Fahrt waren die Flamingos, welche man in Schwärmen beidseits bestaunen kann. Nach der Hochgeschwindigkeitsstrecke, wo Jandru immer die aktuelle Geschwindigkeit kommentierte (Vmax 302 km/h), gondelt der Train à Grande Vibration nach Narbonne quer durch den Etang de Bages. Wir trafen die Büssli-Fahrer planmässig im Rest. Bahnhöfli. Im Papageien-Restaurant, direkt hinter dem Bahnhof, gab es einen währschaften Znacht mit flambiertem Dessert.

Danach legten wir uns erschöpft in die komfortablen Betten des Appart‘City Confort Hotel.

Montag, 23.09.

Bis wir den 9-plätzigen Renault bei der Vermietstation abgeholt hatten, war Danilo bereits online aktiv und hatte einen offenen Chat der lokalen Gleitschirmpiloten (ailesdevallespir.com) ausfindig gemacht. Aufgrund der Windprognosen wurde darin ein Hike&Fly-Startplatz in Sorède vorgeschlagen. Nach einer halben Stunde Fahrt hatten wir den Landeplatz gefunden und machten uns auf die Socken in Richtung Puig Nalt. Es sollte die einzige Wandertour bleiben in dieser Woche. Am Startplatz trafen wir zwei Locals, welche sich ziemlich erstaunt fragten, wo all diese Leute herkommen. Der Flug war für die meisten ein Abgleiter, ausser für die Conzetts. Thomas hielt sich sogar im Regen in der Luft.

Die Regenschauer und die Öffnungszeit der Bar waren nur von kurzer Dauer. So fuhren wir weiter nach Céret für einen weiteren schönen Abgleiter vom Pic del Bolaric. In Céret ist die Flugschule Parapente 66 ansässig; mit einem riesigen Landeplatz, wo bei Betrieb auch Bier verkauft wird. Der Preis variiert allerdings stark: 50 Euro vor dem Flug, 2 Euro danach.

Im Dorf fanden wir einen Campingplatz mit einem Mobilhome und Zeltparzelle nebeneinander, weil die Hälfte von uns campierten und die andere Hälfte ohne Zelt und Schlafsack unterwegs war.

Dienstag, 24.09.

Wir wollten auch noch den Südstartplatz am Pic del Bolaric kennenlernen. Nebelschwaden zogen allerdings über die Krete und der Wind kam aus der falschen Richtung. Darum wechselten wir wieder zum Nordstartplatz, wo es tatsächlich Thermik gab. Nicht hoch, aber genug für einen stündigen Flug.

Was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag? 

Wir avisierten ein Hauptziel dieser Woche an: Das Château de Peyrepertuse. Spätestens seit der Ozone-Werbung auf der Rückseite des Swiss Gliders wollten auch wir diese alte Festung überfliegen. Die Fahrt dauerte rund zwei Stunden und führte uns am Château de Quéribus, einer weiteren eindrücklichen Burg, vorbei.

Am Startplatz unter dem Peyrepertuse war es windstill, so gab es einen kurzen schönen Abendflug. Alex hat irgendwo einen Schlauch ausgegraben und der stand auch noch für mich, so dass wir, wie erhofft, über das Château fliegen konnten.

Übernachtet haben wir auf dem Camping von Tuchan.

Mittwoch, 25.09.

Der Campingplatz war 1A, so wie auch die Ente zum Znacht.

Am Startplatz vom Pech des Fayssettes direkt ob dem Dorf, blies ein zügiger Ostwind, deshalb wurden die Schirme nur zögerlich ausgepackt. Gonzo war, wie meistens, der Erste in der Luft. Weitere trauten sich raus und soarten am Hang, kamen allerdings gegen den Wind nicht mehr schnell vorwärts. Diejenigen die keine Lust darauf hatten, nahmen unseren Bus runter. 

Nach einer kurzen Lande-Cola, wollten wir am Château de Peyrepertuse nochmals unser Glück versuchen. Diesmal war der Wind eindeutig zu stark. Niemand wollte fliegen, nicht mal Gonzo. Zum Zeitvertreib erkundeten die einen das ehemalige Schloss vom Boden aus. Die anderen starteten zu einer kleinen Kletterexpedition. 

Als wir alle zurück am Startplatz waren, hatte es schon fast wieder zu wenig Wind zum Starten. Tatsächlich hat es diesmal nur Chrigel geschafft, die Burganlage von oben zu betrachten. Alle anderen soffen jämmerlich ab. 

Weil die Ente so gut war, fuhren wir wieder zum Campingplatz in Tuchan und erhielten dieselben Parzellen.

Donnerstag, 26.09.

Wie prognostiziert bliesen uns am Pech des Fayssettes starke Böen entgegen. Pech für uns. Niemand hatte Lust zum Fliegen. Zusammen holperten wir im Auto wieder ins Tal und machten uns auf, weiter gegen Westen in die Pyrenäen hinein.

Nach einem Abstecher zur Belvédère de Força Réal, wo es auch einen Startplatz gibt, aber an Fliegen nicht zu denken war, füllten wir unsere Vorräte an Bier, Chips, Wurst und Brot auf und bestimmten Prades als unseren Lagerplatz. Die „Nicht-Camper“ mussten diesmal in ein Hotel, da auf dem Campingplatz keine Mobilhomes nur für eine Nacht vermietet wurden.

Das Essen auf dem Hauptplatz war köstlich.

Freitag, 27.09.

Der Morgen sah vielversprechend aus. Guten Mutes kurvten wir bis an die spanische Grenze nach Targassonne. Am Mauroux sahen wir bereits zwei Schirme in der Luft. Allerdings flogen sie nur langsam vorwärts und nur geradeaus… (Zwei Tandempiloten, wie sich später herausstellte.)

Am Landeplatz stand geschrieben, dass Piloten zum Startplatz hochfahren dürfen. Also los. Jäh standen wir vor einer Barriere, welche mit einem Zahlenschloss gesichert war. Nach kurzem erfolglosem Versuch im Schlössliknacken wurde kurzerhand das Tor aus den Angeln gehoben und nach der Durchfahrt wieder eingehängt. Wir dürfen ja schliesslich hochfahren…

Oben blies uns wieder mal ein zügiger Wind um die Ohren. Die Messwerte waren ca: 30km/h Mittelwind, 40km/h Spitze. Als wir so abwartend rumstanden, kamen die zwei Tandempiloten, legten ohne zu zögern aus, hingen sich ein und starteten ein zweites Mal. Ausser dass es die eine Passagierin gefühlt einmal um den Piloten schletzte, sah es easy aus.

Hektik kam auf, Gonzo war natürlich als Erster parat. Allerdings sah es bei ihm nicht so easy aus. Nach dem ersten Mal Aufziehen lag er auf dem Rücken, nach dem zweiten Mal nochmals aber dafür hat er den Schirm schön in Aufziehposition in die Pinie gelegt und nach dem dritten Mal prima abgehoben. 

Châpeau! Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Etwa die Hälfte zeigte einen soliden Starkwindstart und gondelte in Ballonmanier Richtung Landeplatz. Die anderen übten derweil noch ein wenig an ihren Boden-Skills.

Nachdem wir in der spanischen Enklave Llivia erfolglos einen tiefer gelegenen Startplatz suchten, entschieden wir uns die heissen Quellen von Dorres zu besuchen. Nach rund zwei Stunden in der schön angelegten Therme, welche ziemlich gut besucht war, waren alle weichgekocht und brauchten einen Apéro. 

In Bourg-Madame fanden wir eine Bleibe für eine Nacht. Mobilhome und Campingparzelle. Für das Abendessen fuhren wir ins spanischen Puigcerda, wo wir im Stübli, direkt neben dem Grill platziert wurden. 

Samstag, 28.09.

Nach einer kalten Nacht, wir hatten Reif auf den Zelten, wärmten wir uns (wiederum in Spanien) in einem Café. Die Windprognosen waren widersprüchlich und so waren es die Meinungen in der Gruppe. Die einen wollten nochmal am Mauroux probieren, die andere Idee war, Richtung Süden zu fahren, wo der Wind weniger stark angesagt war. Der Ausschlag gab der Piloten-Chat, wo die Flugschule Parapente 66 schrieb, dass sie in Bellmunt bei Torello schulen. Auf dem Weg dahin machten wir im Skigebiet Super Molina Halt, wo uns beschieden wurde, dass Gleitschirmfliegen hier verboten sei. Es habe viel zu viele Kabel… 

Kurvenreiche zwei Stunden später standen wir am vollen Startplatz in Bellmunt. Wir waren offenbar nicht die einzigen, welche den Piloten-Chat lasen. Diesmal war Simon der Erste. Mehr oder weniger in einem Zug drehte er auf 2000m hoch. Das machten ihm schon bald alle nach. Ausser Gonzo, der fuhr unseren Bus nach unten. Auf die Frage, warum er nicht fliegen wollte, meinte er: „Zu einfach heute…!“ und wie auch andere Hinwiler zu sagen pflegen: „Kei Luscht!“ Es war ein herrlicher Abschluss dieser Woche. Man konnte der ganzen Krete entlang fliegen, ins Hinterland und ins Flache. Überall stieg es. Erstaunlicherweise musste niemand im Juhee eingesammelt werden. Alle fanden den Landeplatz in Torello etwa im gleichen Zeitrahmen.

Für das Landebier fuhren wir schon mal ein paar Kilometer Richtung Perpignan und kehrten in Les Preses ein. Den letzten Abend verbrachten wir in Argelès-Plage, eine halbe Stunde von Perpignan entfernt, wiederum im Hotel und Camping. 

(Die ganze Woche wurde überschattet von der Ungewissheit über den Zustand von unserem Freund Armin, der auch dabei gewesen wäre. Später haben wir erfahren, dass Armin an jenem Samstag an den Folgen seiner Hirnblutung erlag.)

Sonntag, 29.09.

Während die einen bereits auf der Autobahn Richtung Schweiz waren, nahmen zwei noch ein Abschlussbad im Mittelmeer.

Die Heimreise verlief reibungslos, ausser dass wir 10min zu spät in Zürich ankamen. 

Herzlichen Dank an Pipo für die prima Organisation und Führung!

Manu Bär

Habrüti-Open

Die traditionelle Clubmeisterschaft wird jedes Jahr in unserem offiziellen Fluggebiet,
dem Habrütispitz, ausgetragen. Die drei Pflicht-Tasks sind: Airtime (so nah wie
möglich an der angesagten Zeit), drei Holzklötzli in abgestecktes Zielgebiet abwerfen
(so viel wie möglich im Ziel) und Punktlandung (so nah wie möglich am Punkt).
Weitere Kür-Tasks sind optional. Dieses Jahr war es Dart-Pfeile schiessen. Das
Teilnehmerfeld umfasste an der 2024er-Austragung acht Athleten: Alex, Andreas
Schlegel, Danilo, Gonzo, Jörg, Manu, Oli und Pipo. Die Kampfrichter-Crew bestand
aus Jessy und Jael.
Noch selten waren die Wetterprognosen top, wenn das Habrüti-Open anstand.
Irgendeine Unbill muss an dem Anlass zugegen sein. Meistens bläst die Bise oder
ein Gewitter ist im Anzug. Diesmal ist es Landregen. Noch am Mittag war an Fliegen
nicht zu denken. Die Regenwolken hingen tief. Aber die Prognosen sagten für den
Abend ein trockenes Fenster voraus. Als wir am Startplatz eintrafen, fielen noch
letzte Tropfen, der Wind stimmte und dann folgte ein wunderbarer Abend.
Der mit einem guten Tropfen bestochene Bauer, billigte die Landung im hohen Gras,
mit der Auflage, dass wir auf dem Stallplatz zusammenlegen (was wir sowieso immer
tun).


Die Zusatzdisziplin fand beim Grillplatz im Atzmännig statt. Dartpfeile werfen sollte
ein Beitrag zur ausgleichenden Gerechtigkeit sein. Es änderte an der Spitze jedoch
wenig, einzig das Mittelfeld rückte noch näher zusammen.
Der Vogelpokal mit dem neuen Sockel (herzlichen Dank an Nils) ging wieder einmal
an Alex. Siegessicher, wie er ist, liess er sich als Superman bereits vor der
Rangverkündigung ablichten. 😉


Für Interessierte habe ich die Einzelranglisten aller Teilnehmer angehängt. Der
Disziplinenbeste erhält 8 Punkte, der Letzte 1 und wer am Schluss die meisten
Punkte sammelt, gewinnt. Beim Holzklötzli-Abwurf gab es 2 Punkte für jedes Klötzli
im Zielgebiet.
Es war wie immer ein lustiger, gemütlicher Anlass. Der Himmel klarte immer mehr auf
und wir genossen einen angenehmen Grillabend.
Manu

Rangliste

(1) Alex
(2) Jörg
(3) Gonzo
(4) Pipo, Danilo, Manu
(7) Oli
(8) Andreas

Flashmob auf der Stockflue

Was sich da an einem sonnigen Sonntag im Mai an der Stockflue abspielte, glaubt nur, wer’s selbst gesehen hat!

Ein Flashmob von Eisvögeln auf dem Gipfel!

Aber der Reihe nach: Andreas hat für seine „anspruchsvolle Hike and Fly Tour im T5 Bereich“ die imposante Route über die Stockflue zum Timpel gewählt. Erst war es still im Gruppen-Chat, doch dann ging plötzlich die Post ab: „schöne Idee, komme gerne“, „sehr cool, nach meinem Gusto“, „chume au, mit Frau“ … und Zack: 13 iisvögel und vier Begleiterinnen reisten nach Brunnen, um sich der Tour zu stellen.

Das Wetter ist feucht und heiss, so steigen wir erst den tropischen Wald empor, bis der Weg in kraxelei übergeht. In mediteranem Flair erklimmen wir das Bützi. Jetzt folgt die erste Schlüsselstelle: Durch die, teilweise senkrechte, Westwand geht’s hinunter in den Sattel und weiter Richtung Stockflue. Andreas ist gut vorbereitet und nimmt den einen oder anderen ans Seil. Weiter geht es im gleichen Stil bis zum Ziel: kraxeln und schwitzen.

Dann stürmen wir den Gipfel von allen Seiten! Flashmob! Kein Platz für andere Vögel.

Das Ereignis ist von kurzer Dauer: Die nahe Beiz und die erwarteten guten Flugbedingungen ziehen uns an. Die Beiz ist bis auf den letzten Platz besetzt, der Startplatz überbelegt. Doch ein kleiner putziger iisvogel findet immer irgendwo ein Plätzchen zum Sitzen und zum Abheben.

Der Flug ist dann, naja, nicht ganz erwartungsgemäss. Der Startlauf dauert gefühlt länger als der Flug. So sind wir schneller im Landebier als gehofft. Den schweren Schirm hätte ich besser zu Hause gelassen…

Paraschii 2024

Für den Paraschii 2024 hiess es, früh aufstehen. Die sehr frühen Pipo, Alex und Christine wurden belohnt durch eine kürzere Wartezeit auf die zweite Gondel. Die etwas späteren Jörg, Suresh und Babette  waren erst um 9.30 Uhr auf der Piste. Das Wetter war traumhaft, der Wind blies laminar stramm und der Schnee motivierte zum Fräsen.

Schon beim Briefing auf der Sonnenterrasse war die Strategie klar: Das Podest sollte dieses Jahr von mehreren iisvögeln besetzt werden. Unsere tiefen Startnummern 11 bis 14 waren dafür schon mal eine gute Ausgangslage und das mit 24 Piloten dieses Jahr kleine Teilnehmerfeld ebenso. Alex hatte seine Latten extra fürs Rennen in einen Service gebracht, Jörg einen geheimen Wachs aus dem Jahr 1998 aufgetragen.

3 – 2 -1 – Start, und der Riesenslalom wurde möglichst eng, möglichst in der Hocke und möglichst elegant gefahren. Es galt, die richtige Mischung aus Geschmeidigkeit und Aggressivität zu finden. Noch wussten wir nicht, wie unsere Läufe gelungen waren. Aber es sei schon verraten: Alex’ Service hatte sich gelohnt, er fuhr Rang 2 ein.  Suresh folgte dicht darauf auf Platz 5 gefolgt von Pipo auf Rang 6. Jörgs Geheimwachs hatte sein Ablaufdatum offenbar definitiv überschritten: Rang 13

Hier hätte Manu, der ärgerlicherweise für seine Lokiführerschicht einfach keinen Ersatz finden konnte, mit seinem Kult-Skidress definitiv das Rennen aufgemischt.

Ich wollte später noch Skifahren, darum begab ich mich gleich zum Start.  Nach einigem Hin und Her entschied ich mich trotz zügigem Wind für einen Rückwärts-Skistart. Mögliche Helfer waren ja genug am Start. Alles passte und dank des Windes lag noch eine gute Viertelstunde seidenfeines Soaring an der Startkante drin, bevor etwas viele Schirme in der Luft waren und ich mich in die Talquerung für den Touch&Go einfädelte.

Dies war meine geheime Angstdisziplin, da ich das vorletzte Mal den Kreis butterzart, zielgenau aber 80 cm zu hoch und ohne Schneeberührung überflogen hatte. 2022 – mann ist ja lernfähig – kam ich dann auf dem Schnee tiefer und hochpräzise, aber 80 cm neben dem Kreis an. Doch diesmal klappte es. Nicht elegant, aber es klappte und euphorisch nahm ich das Adrenalin für den finalen Zielanflug mit. Das kleine Quiek-Gummischweinchen in der Kreismitte lockte und ich versetzte ihm mit meinen Skikanten einen Volltreffer – ausgequiekt.

Bald waren auch Pipo, Suresh und Alex in der Luft. Bei Alex passte ebenfalls alles, nur die beiden jüngeren hatten heuer etwas Zielpech. Dafür wurden sie mit einer guten Stunde erneutem Soaring am Gotschnagrat entschädigt. Ich entschied mich für einige weitere Pistenkilometer mit Christine und Babette.

Die Rankgverkündigung war spannend und die iisvögel dominierten das Podest klar:

Alex holte mit Rang 1 einen langersehnten Akkubohrer. Endlich hat er einen neuen. Vielleicht landet ja einer seiner weiteren vier gebrauchten auf dem Habrüti-Gabentisch? Jedenfalls wurden abends mit dem neuen Bohrer im Hotel gleich die Dübellöcher optimiert (s. Bild).

Jörg als Beinahe – Nichtschwimmer auf Platz 3 ergatterte einen Riverrafting Gutschein auf dem Vorderrhein und Suresh und Pipo auf Rang 5 und 18 Gutscheine für die Älplibahn am Vilan. Bei einer Abschlusspizza wurde der Anlass würdig gefeiert.

Hier sei dem GC-Grischa nochmals herzlich für die Organisation dieses tollen, unkomplizierten Plauschanlasses herzlichst gedankt. Und an alle daheimgebliebenen iisvögel, die irgendein Paar Skis zuhause haben: Lasst euch diesen Anlass nächstes Jahr nicht entgehen. Dann besetzen wir das ganze Podest.

Kein Schnee, kein Problem

Eigentlich stand auf der Ausschreibung „Schlittelplausch“. Doch die milden Temperaturen und der Regen gaben der Schlittelpiste im Bannwald am Ricken den Rest.

Das hielt die iisvogel Schar nicht von einem Ausflug zur Alp Egg ab. 14 hoch motivierte Wanderer trafen sich im Regen und Dunkelheit auf dem Ricken. Jeder marschierte so schnell er konnte hoch zur Beiz und der Besenwagen sammelte die meisten dennoch ein.

Oben gab es ein feines Fondue und angeregte Unterhaltung, man hatte sich ewig nicht gesehen.

Zum Schluss sausten wir alle im Blech-Schlitten zu Tal.

Weissmies (4017m)

In meinen Sommerferien wurde ich (Manu) von Danilo höflich daran erinnert, dass ich im Jahresprogramm eine Tour auf den Weissmies angekündigt hatte. Da er gerade am Computer sass, reservierte er mal sechs Plätze in der Almagellerhütte. Zurück in der Schweiz hatte ich dann Zeit, um die Einladung zu versenden. Die sechs Plätze waren rasch ausgebucht und ich musste zweimal noch in die Hütte anrufen, um noch Teilnehmer nachzumelden.

So starteten wir zu acht das Abenteuer: Danilo, Jörg, Nils, Chrigel, Andreas Mauchle, Daniel, Suresh und ich. Jörg hatte im Vorfeld ebenfalls viel Zeit am Compi verbracht und mit dem Gleitzahl-Rechner gespielt. Aus dieser Recherche ergab sich eine erste interessante Idee: Am Samstag (vor der Mittagspause der Gondelbahn) auf die Hohsaas fahren und dann in Richtung Almageller-Alp fliegen. Danilo, Jörg und ich fanden das eine gute Idee – die anderen Teilnehmer weniger. Sie nahmen die Bahn in Saas-Almagell zur Furggstalden, von wo sie der Erlebnisweg zur Almageller-Alp führte.

Insgeheim hofften wir natürlich, dass es ein wenig Thermik gibt an den Südhängen des Trifthorns, aber die Prognose stimmte: Ein stabiles Hoch. Nach der Landung und einer Stärkung in der Almageller-Alpbeiz nahmen wir drei ebenfalls den Hüttenweg unter die Sohlen.

Die Almageller-Hütte war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Das Nachtessen wurde auf zwei Schichten aufgeteilt. Viele nutzten die möglicherweise letzte Chance unter Sommerbedingungen über den Südgrat auf den Weissmies zu steigen.

Nach dem Znacht präsentierte Jörg die zweite interessante Idee: Vom Gipfel, anstatt ins Wallis, nach Italien zu fliegen. Eine beeindruckende Höhendifferenz von 3‘750m. Er hatte seine Gleitzahl-Berechnungen ausgedruckt und zwei Möglichkeiten zur Diskussion gestellt. Entweder direkt durchs Valle di Bognanco nach Domodossola oder ein wenig weiter, aber mit besseren Notlandemöglichkeiten durchs Valle d’Antrona nach Villadossola. Der offizielle Landeplatz befindet sich zwischen den beiden Dörfern. Andreas, Daniel und Chrigel klinkten sich aus der Diskussion aus, weil sie nach Saas-Grund fliegen wollten. Wir anderen einigten uns auf die zweite Möglichkeit. Aber wie immer, man muss erst mal hoch- und dann in die Luft kommen.

Wir traten um 5 Uhr in einen wunderbaren Morgen hinaus und stiegen in der Dämmerung zum Zwischbergenpass, wo wir fröstelnd den Sonnenaufgang bestaunten und bereits die mögliche Flugroute studierten. Der Aufstieg über den Blockgrat war problemlos und die vielen Seilschaften verteilten sich erstaunlich gut. Im oberen Teil seilten auch wir an und über den aperen Gipfelgrat schnallten wir die Steigeisen an.

Um 11 Uhr erreichten wir den Gipfel und die Nervosität stieg. Die Prognose stimmte. Ein stabiles Hoch mit sehr wenig Wind. Es war theoretisch windstill – praktisch ein Null von hinten. Ab und zu gab es sogar einen Windstoss von oben. Auf 4‘000m bedeutet das: Rennen – Vollgas. Nur, wie geht das am besten? Mit oder ohne Steigeisen? Nach dem genauen Studium aller sieben Vorflieger (einer kam erst beim 4. Versuch weg) entschied ich mich klar gegen die Steigeisen.

Einmal in der Luft waren alle Sorgen vergessen, man konnte sich entspannen und die absolut tote Luft geniessen. Sie war jedoch nicht für alle gleich tot. Danilo flog ca 5 min vor mir und stieg kontinuierlich. Mein Vario gab keinen einzigen Laut von sich. Danilo kreiste über den Gipfeln und ich schaute mir schon die Lande-Alternativen an. Zum Glück hatte es keinen Talwind und es reichte mir, wie den anderen Iisvögeln, an den offiziellen Landeplatz. 30min später brachte uns der Bus bequem an den Bahnhof Domodossola, wo wir die grandiose Tour mit Moretti und Gelati feierten.

Selun

Eigentlich hatte André ja eine Tour auf den Chli Aubrig ausgeschrieben. Aber angesichts der prognostizierten Bisentendenz wurde dann doch der Selun als Tagesziel ausgewählt.

Nachdem wir zu dritt bei der Selunbahn angekommen waren, die Ernüchterung: Es hatte schon so viele wartende Leute, dass wir über eine Stunde warten mussten. Die Wartezeit war jedoch kurzweilig, so konnten wir beispielsweise dem Alpabzug zuschauen und über Toggenburger vs. Appenzeller Trachten fachsimpeln. Als wir dann auch endlich an der Reihe waren, konnten wir in der Kiste gemütlich zum Strichboden hochfahren.

Von der Bergstation an ging’s zu Fuss weiter. Die 627 Höhenmeter sind zwar nicht gerade abwechslungsreich, dafür ist die Aussicht top. Oben angekommen dann der lohnende Blick über die Südwände auf den Walensee.

Beim Aufstieg diskutierten wir bereits unsere Flugziele. André wollte zum Auto zurück, Oli in Richtung Heimat, und ich (Danilo) zur Linth-Ebene. Der Wind erschien uns gut, über den Gipfeln standen bereits die Quellwolken und in der Ferne konnten wir einigen Schirmen beim Aufdrehen zusehen.

Am Selungipfel dann die Ernüchterung: Der Wind kam am Gipfel anders als prognostiziert zügig von Osten und manchmal thermisch von Süden. Wenn wir etwas weiter absteigen um im geschützten Bereich zu starten, können wir hingegen nicht direkt auf die Südseite wechseln. Alles nicht optimal. Oli und ich erwägten kurz einen Start in den steilen Wiesen gegen Süden, verwarfen den Gedanken aber rasch wieder. Daher entschieden wir uns doch dafür, 30m abzusteigen und nach Norden zu starten, mit viel schlechteren Thermik-Aussichten.

Beim Auslegen der Schirme änderte sich das Wolkenbild jedoch plötzlich. Eine andere Luftmasse drängte von Norden her an die Churfirsten heran, die Basis senkte sich rasch ab, und plötzlich kondensierte es um uns herum. Zudem drehte der Wind auf nördliche Richtungen. Rasch starteten wir, um nicht plötzlich im Nebel zu stehen.

Mir gelang es dann doch wider Erwarten, nach dem Start auf die Südseite zu wechseln. Dort erwartete mich jedoch keine schöne Thermik (wie 30 Minuten zuvor), sondern ein etwas unruhiges Lee. Ich flüchtete in Richtung See, suchte dort die Felsen nach Thermik ab, aber wurde nicht fündig. Eine halbe Stunde später landete ich in Walenstadt.

Oli zog es nach Osten zum Gräppelensee, aber der Gräppelensee-Schlauch war nicht da, und so landete er in Unterwasser.

André landete unter mysteriösen Umständen nicht in Starkenbach beim Auto, sondern auf der Sellamatt, und genoss eine Talfahrt mit der Bahn.

Und so kann man den Tag zusammenfassen: Selun statt Chli Aubrig, Südwind statt Nordwind, Kondensation statt hohe Basis, Nord-Lee statt Süd-Thermik, Walenstadt statt Linth-Ebene, Unterwasser statt St. Gallen und Sellamatt statt Starkenbach. Aber, am wichtigsten: Fliegen statt hinunterwandern, und Berge statt Büro. Darum war’s durchaus ein gelungener Tag!

Balmhorn

Prolog

Was nicht alles passen muss für einen Flug vom Balmhorn: Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Wolkenbasis, Sicht und Schnee am Startplatz. Und ein Schlafplatz in der Hütte.

Kurzum: Es braucht eine gehörige Portion Glück!

Eine Woche vor der Tour war, gemäss Prognose, ein Start vom Balmhorn machbar. So telefonierte ich ohne grosse Erwartung ins Hotel Schwarenbach. Welche Hütte ist heutzutage nicht schon Wochen im voraus ausgebucht? Das Schwarenbach jedenfalls nicht: Schnell die letzten 6 Plätze reserviert. Glück gehabt!

Doch wer kommt mit? Glücklicherweise fand ich vier Mitstreiter.

Samstag

Entgegen der Prognose regnet es erst einmal am Morgen. Fliegen oder nicht? Und wenn, wo? Der definitive Entscheid fiel erst, als wir die ersten Gleitschirme von der Allmenalp fliegen sahen. Glücklicherweise fliegbar. Vielleicht ist doch ein Flug in die Spittelmatt möglich, trotz des zügigen Windes am Balmhorn?

Die Realität holte uns schneller ein als gedacht. Keine Thermik. So standen wir alsbald wieder am Landeplatz und packten unsere Säcke für die Wanderung ins Schwarenbach: Ab Kandersteg laufen und Punkte sammeln oder Seilbahn und Apéro auf der Alp Spittelmatt? Der Entscheid war erstaunlicherweise nicht einstimmig…

Beim 4-Gang-Menü wurde nochmals die Windprognose konsultiert: Auf 3000m Top, auf 4200m Flop: Und dazwischen liegt der Balmhorngipfel. Es bleibt spannend, ob wir das Balmhorn im 3. Anlauf endlich befliegen?

Sonntag

Der Hüttenwart räumte um 4:00 den Zmorgentisch ab. Draussen ist es noch dunkel, aber schon ordentlich warm. Vielleicht hat er ja recht gehabt und der frühe Start ist nötig. Ein guter Weg führt ins Tal des Schwarzgletscher. Während sich die Wegspur langsam verliert, kommen wir der Schneeflanke hoch zum Zackengrat immer näher. Trägt der Schnee, trotz der nächtlichen Temperaturen?

Glücklicherweise ja, und so steigen wir mit den Steigeisen zügig zum Grat empor. Der Zackengrat ist einfach zu begehen, aber wegen seiner Länge und den schweren Säcken doch sehr anstrengend. Das ist dem ersten iisvogel zu viel: Lieber fliegen als laufen, sagen seine Oberschenkel. Und so gleitet er sanft nach Kandersteg, während sich die anderen Richtung Gipfel „pushen“.

Nach fünfeinhalb Stunden ist der Gipfel endlich, für mich auf dem letzen Zacken, erreicht. Eine traumhafte Aussicht bietet sich uns, bis zum Mont Blanc. Der Startplatz neben dem Gipfelkreuz hat Platz für vier Gleitschirme. Und es ist Windstill, von hinten. Kurze Verschnaufpause. Als der erste Luftzug von Südwest kommt, ist bereits wieder Unruhe in der Vogelschar. Schnell starten, denn Runterlaufen: Niemals!

Allen gelingt der Start, was sind wir doch für Glückspilze!

Der Flugplan ist einfach gehalten: Ein Gleitflug nach Frutigen sollte möglich sein, der Adler von Adelboden ist kürzlich weitaus tiefer gestartet, und es hat ihm auch gereicht.

Aber der Spass fängt erst an: Schon beim Doldenhorn die erste Thermik. Es reicht zwar bei weitem nicht zum Überflug, aber an die Südseite des Ärmighore oder zum Gehrihore, wo’s dann bis auf Startplatzhöhe geht. Unterwegs begegne ich dem Bartgeier auf Augenhöhe (physikalisch, nicht flugtechnisch), was für ein Erlebnis.

Und so fliegen wir, bis der Sitz unbequem und der Durst zu gross ist, bis nach Interlaken oder über den Niesen nach Frutigen.

Überglücklich setzen wir nach zwei Stunden Flug sanft auf.

Habrüti Open 2023

Wie erwartet, der Wind im Nacken. Dennoch standen 11 gespannte Iisvögel auf dem
Habrütispitz um zu zeigen was sie können. Trotz anfänglicher Skepsis der Bäretswiler
Hooligans, konnte man sogar das Surren der Drohne tolerieren, welche das Spektakel der
Tauchstarts bestaunte.
Ein Vöglein nach dem andern hunterte die steile Wiese runter, um die Klötzlein ins Ziel zu
werfen. Naja, das Ziel wurde von allen verfehlt, trotz einem beeindruckenden Tiefflug von
Manu und einem noch tieferen Überflug, der zur Landung führte.
Da dachte man 5 Minuten sind gut geschätzt, bis der erste Vogel nur so runtersaust. Unten
angekommen, wurde dann mit Olis Luftgewehr ins Schwarze getroffen. Die Grillade war
schon eingepackt, so konnte das Gewehr auch schon wieder ins Auto versorgt werden.
Im schimmern der Taschenlampe kam dann die grosse Verkündigung der Ränge.

  1. Platz: Manu
  2. Platz: Suresh
  3. Platz: Alex

Danke fürs Organisieren an Oli und danke an die Bodencrew!

Näbelchäppler

Um kurz nach sechs Uhr aufgewacht
Schi und Gleitschirm im Gepäck
fahrt ins Klöntal zum Plätz
los gelaufen wird um acht.

Der Näbelchäppler, 1600 Höhenmeter bis zum Ziel
zuerst ins Tal tschalpen,
dann über die zwei Alpen
das war den einen doch zu viel.

Ein Glarner hat schon eine Spur gemacht,
es war sicher ring,
in wenig Schnee wie Ende Frühling.
An die Abfahrt hat er wohl nicht gedacht.

Den Gipfel erreicht, auf dem letzten Zacken,
den einen hat’s gestunken,
beim starten haben sie noch gewunken,
während die anderen Rasten, im Sonnenschein, mit Wind im Nacken.

Die Schwünge in den ersten Hängen, ein Traum,
doch muss man aufpassen wo man fährt,
sonst zerstört man sich sein Abfahtsgerät,
denn eine Unterlage hat es kaum.

In der Mitte wird gestartet,
der Flug, zwar nur ein Abgleiter,
die Stimmung am Landeplatz dennoch heiter,
der Shuttle zur Beiz der wartet.

Die Tour war sehr durchdacht,
danke Gonzo für’s organisieren,
es gibt nichts zu monieren,
hat sehr viel Spass gemacht!

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