alpiner gleitschirmclub iisvogel

Hike & Fly (& Bähnli) Surselva

Mit den Worten: «August – da müssen wir etwas machen, dann sind doch die besten Tage im Jahr» habe ich (Oli) mich bei der Programm-Umfrage der GV22 spontan für die Organisation eines Anlasses «h&f Graubünden 19/20 August» gemeldet.

Zur Vorbereitung habe ich mir Gipfelziele im ganzen Bündnerland auf der Karte angeschaut. Anreise, Aufstieg, Startplatz/Terrain/Ausrichtung, Lokale Windysteme, Landeplätze, Übernachtungsmöglichkeiten, zweiter Tag, Rückreise… Da kommen ein paar Positionen zusammen, die passen sollten. Ein paar Ideen hatte ich dazu, aber richtig glücklich wurde ich mit keiner der bedachten Optionen. Da nehmen sich ein paar Kollegen extra ein Wochenende raus – es sollte schon etwas Gescheites veranstaltet werden.

Bei der Rückbesinnung auf meine GV-Wortmeldung gelange ich zur Erkenntnis: Ich sollte etwas organisieren, wo ich bereits etwas Erfahrung habe und die Bedingungen kenne. Es soll vor allem ums fliegen gehen. Auf hohe Gipfel steigen können wir bei anderen Anlässen. Die Organisation von mehrtägigen Hochtouren überlasse ich versierteren Bergsteiger-Clubmitgliedern. Bähnli sollen kein Tabu sein. Dann überlegen sich die Teilnahme auch Kollegen mit weniger «Raufsteiger-Ambitionen».

Die Surselva liegt mit diesen Kriterien nahe. Da habe ich in meinen «ambitioniertesten« Piloten-Jahren (lange ist’s her) einige meiner weitesten Flüge vollbracht. Ein Tal mit ÖV wegen dem Absaufrisiko, keine zu starken Talwinde, etliche Startplatz-Optionen, einige Bahnen… Im August ist am Alpenhauptkamm Streckenflieger-Hochsaison. Es kann dann thermisch ziemlich heftig abgehen, was ich in letzter Zeit nicht mehr so gesucht habe. Aber ich will es nochmal wissen. An einem Tag das Tal hoch und am nächsten Tag wieder runter, das sollte für mich doch noch möglich sein. Ich will mich wieder mal zusammenreissen.

Die Organisation ist mit dieser Idee dann schnell gemacht. Cassons, Startplatz 1. Tag. Die Bahn gibt’s nicht mehr, also ein willkommenes h&f Ziel. Wanderung ab Bargis über den Flimserstein. Wer will kann per Bahn abkürzen. Disentis, hinten im Tal als Tagesziel. Am zweiten Tag z.B. zum h&f-Startplatz Plaun Tir über Disentis, ebenfalls per Bahn abkürzbar. Flug zurück und heim – so der Plan.

Schön, haben sich auf die Ausschreibung fünf Clubmitglieder angesprochen gefühlt und Zeit gefunden. Daniel, Suresh, Armin, Stefan, Alex und Oliver (Org.) sind mit von der Partie. Zudem gesellen sich zwei geschätzte Iisvögel-Ehefrauen zu unserem Grüppli. Gut so, denn sind Frauen dabei, ist auch die Wahrung der guten Sitte sichergestellt.

Die Wetterprognosen sehen gut aus – samstags vielleicht etwas zuviel Nordwind für einen Start ab Cassons . Also wird der Treffpunkt am Bergrücken des Piz Mundaun, auf der gegenüberliegenden Talseite, in Vella im Lumnez vereinbart. Geflogen bin ich dort noch nie, aber gelobt wurde diese Gegend schon oft. Sie soll der Region Flims in fliegerischer Hinsicht in nichts nachstehen. Bei den Schweizermeisterschaften vor einer Woche, wurden die Tasks bei Nordwind-Lagen in diese Region gelegt.

Meiers sind bereits beim Kaffee in Vella, als sich die per ÖV angereisten Frühaufsteher einfinden. Zur Begrüssung, zum Znüni und zum Eincremen unter den belieben Sonnenstoren. Hitzetage sind angesagt – gut sind wir in den Bergen! Suresh war kürzlich hier für eine Woche im Kindlimann-Gleitschirm-camp. Wir haben also sogar einen Insider dabei. Dann gehen wir los, bis Triel zur Zwischenstation zum Znüni Nr.2. Wir haben keine Eile, Thermik gibt’s ja erst am Nachmittag. Armin gesellt sich in der weiten Etappe zu Alex: Team T&L Punktelieferanten. Die Hitze zollt bereits ihren Tribut. So trifft man sich nach dem Aufstieg bei der Bergstation Hitzeggen (der Name ist Programm) zum «Parawaiting». Die Thermik lässt auf sich warten. – Hoch fliegt endlich einer von den Brigelserhörnern kommend in unsere Richtung – kollektive Beobachtung! Wie es wohl mit Ihm auf unserer Talseite weitergeht? – Kaum ein zucken in seiner Kalotte, er schleicht auf unserer Höhe vorbei …tja.

Suresh wagt es dann als Erster – und setzt «aus bitterer Erkenntnis» bald wieder ein Stück unterhalb zur Landung an. Alex’ Versuch ist erfolgreicher. Er dreht einen Schlauch aus, gleich vor dem Startplatz (wenn man diesen kuppiert – verbuschten Hang so nennen will), bis zur Wolkenbasis. Es geht also! Einer nach dem anderen macht sich bereit und startet. Mein erster Versuch, nach langem warten in Vollmontur und bei doch zu lauem Lüftchen, endet glimpflich zwischen Kuppen und Büschen… Eine «gute Ablösung» braucht es schon um hier rauszukommen. Mein zweiter Versuch ist erfolgreich und bringt mich bald in schöne Höhen und weiter via Sezner Richtung Disentis. Bald finde ich mich im Flugmodus Streckenfliegen. Zwischen Thermik suchen und -drehen (oder weitersuchen weil zu schwach, oder zu ruppig) und Talquerung mit Beschleunigen wegen sinken und Hoffnung auf die nächste Thermik am Gegenhang…). Eine riesige, dunkle, ausbreitende Wolke über Disentis lässt Fragen aufkommen. – Abschattung, aber vielleicht auch grossflächiges Steigen…? Ich mache davor genügend Höhe, um der Antwort auf diese Frage nicht zu viel Optimismus zu bevorschussen. So schwebe ich frohlockend, als Erster über dem grosszügigen Landeplatz in Disentis ein und warte auf meine Clubkollegen. Alex gesellt sich bald zu mir und berichtet von seinem schönen Flug und den erstaunlichen Erfahrungen unter dieser Wolke… Dani, Stefan und Suresh nehmen für die Reststrecke die Bahn bis erstaunlich nahe zum Treffpunkt Nangijala Bar. Christine und Sandra sind nach ihrer Wanderung am Piz Mundaun auch angereist. Während dem Landebier erkennen wir dann endlich auch Armin im Anflug. Sein zweiter Versuch ab Hitzeggen war erfolgreich. – So sind wir wieder komplett.

Im Nangijala guest house beziehen wir unsere Zimmer. Frisch geduscht geht’s zum Nachtessen in der Catrina Lodge beim Landeplatz. Eine gute Wahl zum Essen und Trinken und Quatschen auf der Terrasse neben einer Reihe Boliden vom Oldtimer Treff Surselva. Den obligaten Absacker gibt es dann zurück auf unserer Hausbar-Terrasse. Zufrieden und müde geht’s zu Bett.

Beim sonntäglichen Frühstücksbuffet, welches in seiner Art für ein paar Irritationen bei uns sorgt, besprechen wir die Varianten der Startplätze für heute und die möglichen Zustiege. Aufgrund der allzu warmen Wander-Temperaturen und den verlockenden, automatisierten Zubringern, entscheiden wir uns für eine Bahnfahrt nach Gendusas, dem Wettkampf-Startplatz. Alex steigt mit uns noch hoch auf ein «Bödeli» von wo bereits eine Flugschule ihre Morgenflüge absolviert. Die restliche Truppe wandert weiter, über La Muotta, einen Felsrücken mit wunderbarem Panaromablick bis nahe Lai Alv, wo wir uns verpflegen, die ersten aufsteigenden Schirme beobachten und uns für den bevorstehenden Flug mental vorbereiten. Unsere «jungen Wilden» besprechen die möglichen Varianten des Heimflugs, hinüber ins Glarnerland via Sandpass beim Tödi oder der Bifertenlücke. Armin nimmt Walenstadt als Ziel ins Visier. Daniel schliesst sich meiner Zielformulierung an; die Surselva hinunter nach Flims.

Alex steigt bereits vor uns Richtung Himmel und macht erst mal eine Aufwärmrunde Richtung Oberalppass. Nach Suresh wage ich dann auch bald den Absprung und es geht wie erwartet flott nach oben. So flott, dass ich den Schlauch nicht ausdrehe, sondern in dieser grosszügigen Thermik bald Richtung Osten fliege und einige Aufwind nutze, um delfinierend im Geradeausflug Höhe zu halten. So fühlt sich ein Hammertag an 😊 Ich bin mir bewusst, dass ich nicht zu viel Höhe verschenken sollte um auf keinen Fall frühzeitig unter 2000m zu sinken. Die Thermikprognosen und auch Talwind drohen dort mit Absaufrisiko. Also fliege ich bald etwas vorsichtiger und mache vor den Talquerungen genügend Höhe, um jeweils über der nächsten Krete anzukommen. Ein Adler überholt mich. – Den Beschleuniger will ich nun auch vermehrt einsetzen. Bei den Brigelserhörnern, am Piz Dado, ist die Thermik ziemlich ruppig. Das war hier schon jedesmal so. Bei markanten Taleinschnitten muss ich darauf gefasst sein. Aber ich will weiterkommen, muss mich zusammenreissen und drehe auf.

Zum Glück – bald geht es nicht mehr ganz so selbstverständlich weiter. Statt steigen registriere ich nun anhaltendes sinken, komme tiefer und muss mich nun richtig anstrengen um mein Ziel noch zu erreichen. Vor dem letzten Bergrücken vor Laax habe ich bereits Erfahrung mit «Absaufen». Doch nun erinnere ich mich an Suresh, der gestern den Tipp mit uns teilte: Flieg zu den Hochspannungsleitungen – da geht es hoch. Damit hat er es kürzlich bis nach Bilten geschafft. Und tatsächlich finde ich die Aufwinde, welche mich bis in die gefühlte Höhe bringen, Flims zu erreichen. Nun nur noch entspannt gleiten. – Kaum habe ich diesen Gedanken gefasst, fliege ich beim Crap Sogn Gion in einen ungebetenen Hammer, den ich händeringend durchfliege, um meinen Schirm offen zu halten. Die getankte Extrahöhe reicht nun ein Stück über Flims hinaus und ich nehme Trin Mulin ins Visier. Eine Landung nahe dem Crestasee scheint mir bei dieser brütenden Hitze perfekt. Im See gönne ich mir nach der Landung eine Abkühlung und freue mich, mein Ziel auch heute erreicht zu haben.

Gespannt lese ich die whatsapp-Nachrichten meiner Clubkollegen und wie es Ihnen ergangen ist. Suresh konnte heute seinen Exploit Richtung Bilten leider nicht wiederholen und «groundet» gefolgt von Daniel, der mit seiner Leichtausrüstung angetreten ist, in Trun.

Stefan dreht im Startschlauch bis zur Basis, nimmt viel Höhe mit zum Bifertenstock und überfliegt diesen nach einem weiteren Lift. Die Landung danach in Nidfurn im Glarnerland nach ganz langem Gleiten hat er sich nach seinem tollen Start näher an Zuhause vorgestellt. Der weitere Verlauf der Route nach dem Biferten wird beim nächsten mal sicher gründlicher geplant.

Alex hällt uns Gelandeten mit Fotos und Text! über seine aktuellen Flugphasen bei Laune. Er macht es nach dem Überflug vom Tödi besser und quert den Urnerboden, um via Ortstock und Vrenelisgärtli am Wiggis nochmal Höhe zu tanken, für einen langen Endanflug quer über die Linthebene bis Uznach. Seine kühnen Träume, die er im «Nangijala» geträumt hat, haben sich erfüllt.

Genauso Armin, der seine Ansage wahr macht wie ein souveräner Telefonjasser. «Walenstadt aagseit, Walenstadt gmacht – Differenz = 0»

Bilder von Alex und Armin zeigen, in welchen Höhen und mit welch spektakulären Ausblicken geflogen werden konnte.

Auch die Damen haben den Tag genossen und die Naturschönheiten der Surselva von nahem betrachtet.

So geht das iisvogel-Wochenende in der Surselva als Erfolg in die «Geschichts-cloud» ein, mit riesigem Wetterglück, welches uns einen dieser seltenen «Hammertage» am Sonntag beschert hat. Ich nehme mir vor, das Glück herauszufordern und auch im nächsten Jahr einen iisvogel-Anlass mit hike- und Bahn-Optionen in einem tollen Streckengebiet zur Hochsaison zu veranstalten. Das Bedürfnis danach scheint im Club vorhanden und gibt mir die Möglichkeit, meinen in die Jahre gekommenen, inneren Schweinehund zu reanimieren.

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Iisvögel in Frankreich

Der Iisvogel ist ja bekanntlich nicht wirklich ein Zugvogel weshalb lediglich 2 von der Schar sich aufmachten um in der ersten Oktoberwoche neues Gelände im Süden zu erkunden. Die Wetterprognose versprach von Westen nahendes gutes Wetter und so trafen sich die 2 am Sonntag früh um eine ordentlich Etappe hinter sich zu bringen.

Schon in der Gegend von Grenoble hellte der Himmel deutlich auf und so konnte der Pickpick an der Sonne genossen werden. Lediglich der Nordwind war noch ziemlich zügig, aber das half umso schneller voranzukommen. Im Laufe des Nachmittags waren die 2 bereits am ersten Etappenziel in der Gegend von Ancelle bei Gap angelangt und wären am liebsten gleich in die Thermik gehüpft. Der Nordwind verunsicherte allerdings ein bisschen, weshalb sich die beiden erst mal um das Nachtlager kümmerten. Als dann aber andere Vögel am Himmel ins Tal schwebten, entschieden sie sich doch noch für einen Flugversuch. Und der gelang ausserordentlich gut…

Anderntags beschlossen die beiden gleich nochmals diesen Startplatz zu befliegen. Und machten sich zu Fuss auf den Weg nach «les Richards».

Leider war es über Nacht ziemlich stabil geworden, weshalb der Flug nur von begrenzter Dauer war. Auch die Nachmittags oft wunderbar aufgeheizte Flanke des Cuchon bei Ancelle wollte an diesem Tag nicht so recht. Was soll´s. So machten sich die 2 iisvögel nach einem stärkenden Z´vieri auf, weiter in den Süden vorzudringen.

Tag 3

Nach einem Nachtlager in Digne-les-Bains trafen sie schon ziemlich früh im bekannten Reservat von Saint André-les-Alpes ein und beäugten etwas neidisch die hervorragende Infrastruktur. Die riesige Landewiese mit bewirtetem Clubhaus, ein grosser Parkplatz auf dem auch Camper offenbar die Nacht verbringen dürfen, die ausführliche Infotafel und ein bestens organisierter Transport zum Startplatz machten Eindruck. Oben am Weststartplatz angekommen zog zwar schon ein laues Lüftchen über den Startplatz, aber es schien noch etwas zu früh zu sein. Es gäbe da zwar auch noch einen Startplatz nach Osten mit einer bestens zur Sonne ausgerichteten Flanke. Ein paar andere Vögel nutzten dort schon ausgiebig die Thermik. Aber ein Blick auf die Windmessstation zeigte, dass dort Rückenwind herrschte und die 2 iisvögel somit schon am richtigen Ort warteten. So hatten sie ausgiebig Zeit dem Treiben, dass sich immer mehr entwickelte etwas zuzusehen. Der Transporter beförderte fleissig weitere Wagenladungen von Piloten an den eigentlich recht grossen Startplatz. So verwandelte sich das Ganze mehr und mehr in ein emsiges Gewusel.

Endlich, so ab etwa 13:00 Uhr konnten sich die ersten Hochleistersicheln in der Luft halten. Also machten sich auch die iisvögel bereit und schwangen sich alsbald, begleitet von einer ganzen Schar anderer Tuchflieger in die Luft. Bis sich der ganze Haufen etwas verteilt hatte brauchte es durchaus noch etwas Umsicht und Nerven, aber danach war es Fliegen vom feinsten bei teilweise kräftiger Blauthermik. Nach einer hübschen Runde von etwa 40 Km landete der schreibende sanft und mit einem breiten Grinsen auf der Landewiese bei besagtem Clubhaus.

Tag 4

Obschon der letzte Tag fliegerisch eigentlich bestens verlaufen war, zog es die beiden iisvögel in weniger stark beflogenes Gelände. Somit machten sie sich auf den Weg nach Gréolières und genossen dabei die wunderschöne Landschaft. Auch hier erwartete sie eine recht grosse Landewiese, perfekt markiert mit mehreren Windsäcken, Clubhaus und Infotafel. Erstaunlicherweise waren die beiden jedoch alleine vor Ort. Sonst keine Menschenseele. Na was soll´s. Selbst der Pfad, der vom Landeplatz die weniger als 300 Höhenmeter zum Startplatz hinauf führt war bestens markiert. Um die Mittagszeit dort angekommen, trafen sie dann doch noch ein paar einheimische Piloten und – vor allem – perfekte Startbedingungen. Also ab in die Luft! Schon wenig später war die fast 800 Meter höher liegende Krete überhöht und wurde ausgiebig in alle Richtungen abgeflogen.

Bei einem Kafi im hübschen Dörfchen beschlossen wir dann gleich noch ein weiteres Fluggebiet auszuprobieren: Gourdon. Dieses liegt nur etwa eine ½ Stunde entfernt auf einer Geländeterrasse mit Ausblick bis ans Mittelmeer.

Der Aufstieg zum Startplatz erfolgt auch hier zu Fuss auf einem gut angelegten Wanderweg. In einer ½ Stunde sind die 200 Höhenmeter zurückgelegt. Der Wind bläst zwar stark, aber immer noch ok. Zuerst schlucken die iisvögel zwar etwas beim Blick über die Klippe hinunter. Es stellt sich dann aber heraus, dass genau dort wo sich der Startplatz befindet ein Geländerücken heraufzieht und die Klippe dort unterbricht. Trotz der fortgeschrittenen Zeit – inzwischen nach 17:00 Uhr – konnte entlang der Klippe noch wunderbar hin und her geflogen werden.

Tag 5

Nach einer Nacht in Castellane zogen die iisvögel weiter Richtung Moustiers Ste. Marie und folgten dabei der berühmten Verdonschlucht. Zuerst war diese noch mystisch in Nebelschwaden gehüllt. Schon bald aber drückte die Sonne durch und ermöglichte eindrückliche Blickwinkel. Etwas später standen sie bereits an einem Startplatz unmittelbar an der Grenze der bergigen Haute Provence mit Blick direkt in die Flächen der Provence. Der Startplatz befindet sich auch nicht weit von der Strasse und war nach wenigen Minuten Fussmarsch und ein bisschen Suchen im Unterholz dann auch bald gefunden. Einziger Haken: Der Landeplatz befindet sich gut 600 Höhenmeter und eine ansehnliche Strecke weiter unten. Dazwischen nicht wirklich tolle Möglichkeiten zu landen. Das Auto wieder zu holen könnte also anstrengend werden.

Glücklicherweise gelang dann ein Toplanding und schon bald standen die beiden vor ihrem Hotel in Moustiers. Abendflüge sollen hier super sein. Momentan war jedoch noch niemand am Himmel zu sehen. Also keine Zeit verlieren und zum Startplatz auf dem Berg gleich hinter dem Dorf aufsteigen. Die 45 Minuten dort hinauf waren in der Nachmittagssonne durchaus schweisstreibend.

Aber der Moment schien gut zu sein. Eine perfekte Brise wehte vom Tal herauf und auch diverse andere Piloten waren soeben gestartet oder machten sich zum Abflug bereit.

Was folgte war irgendwie unglaublich: Anfang Oktober starteten die beiden etwa um 5 Uhr Nachmittags in die Abendsonne und je länger sie flogen, desto besser schien die Thermik zu werden. Kein unnötiges Rütteln und Hacken am Schirm. Einfach ruhiges Kreisen, begleitet von imposanten Geiern und der immer tiefer gehenden Sonne.

Bis dann beide Vögel am Boden waren dunkelte es im Tal unten schon deutlich ein. Aber was soll´s, Vögel sollen schliesslich fliegen!

Tag 6

Für das bevorstehende Wochenende war schlechtes Wetter angesagt. Also mutmasslich der letzte fliegbare Tag dieser Ferien. So beschlossen die beiden ein Fluggebiet weiter nördlich aufzusuchen. Die Wahl fiel auf das recht bekannte Laragne, das ausserdem an der Autobahn Richtung Norden liegt. In der Hoffnung einen Shuttle zum Startplatz zu finden, steuerten die beiden erst mal den Camping mit eigenem Delta-Landeplatz in Laragne an. Aber dort war leider nichts dergleichen. Im Gegenteil, man bereitete sich bereits auf den Winter vor. Heisst, alles wird verräumt. Also fuhren sie selber Richtung Montagne de Châbre,  und stellten das Auto bei einem der Zwischenlandeplätze ab. Kaum bereit für den Aufstieg fuhr tatsächlich ein klappriger Lieferwagen vorbei, der ein paar lokale Piloten hinaufführte und uns auch gleich mitnahm. Das klappte also bestens!

Vom Hören-Sagen wussten die iisvögel, dass die Bedingungen hier ziemlich heftig sein können. Als sie dann oben standen wahr aber alles bestens. Ein paar zügige Ablösungen, aber sonst schien das Ganze problemlos. Im Hochsommer wäre das wohl nichts für uns Nordalpenflieger…

Allzu weit von der Krete wollten die beiden sich dann doch nicht entfernen, denn wer weiss, wie man in unbekanntem Gelände wieder zurück kommt. Nach einem hübschen Flug entlang der Krete und einige Zeit später landete der eine beim Camping in Laragne, der andere auf besagtem Zwischenlandeplatz beim Auto.

Nach einigen Stunden Autofahrt endete diese Flugwoche dann in Ersigen. Es bleiben viele Erinnerungen an schöne Landschaften, heimelige Dörfchen und diverse coole Flüge am Gleitschirm. Es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass iisvögel bis nach Südfrankreich ziehen.

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Iisvögel im Berner Oberland

Einmal mehr dieses Jahr, war die Woche vor dem Anlass äusserst nass ausgefallen, was auf einige Restfeuchte hindeutete, die erst mal wieder verdunstet werden musste. Auch die Thermikprognose versprach nicht allzu viel. Aber immerhin sollte das Wetter bis Sonntag Nachmittag fliegbar sein.

Also stand der Entscheid, das Weekend durchzuführen schon bald einmal fest. Offen war nur noch die Frage nach dem genauen Plan. Nach einigem hin und her auf Threema stand dann fest, dass die relativ geschützte und thermiksichere Ecke von Grindelwald bevorzugt wird. Also trafen sich dann immerhin 5 Optimisten im 4-Sterne-Kafi Glacier. Um die Mittagszeit standen wir dann auf der First – pünktlich zur zuverlässig beginnenden Thermik. Ohne Streckenflugambitionen konnten wir so wunderbar die ganze Talseite von der grossen Scheidegg bis zur Schynige Platte auskundschaften. Nach 2 Stunden und mehr in der Luft und ohne uns wirklich abgesprochen zu haben, schwebten auf einmal alle iisvögel unten auf dem Landeplatz «Grund» ein. Möglicherweise hatte plötzlich alle das Verlangen nach einem Feierabend-Bier ereilt.

Etwas später bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Bellary und machten uns auf, eine ansprechende Beiz für das Nachtessen zu finden. Der Hunger übersteuerte bei einzelnen klar den Selbstwert, weshalb wir zielstrebig und fast diskussionslos auf der Terrasse einer recht speziellen Touristenkneipe endeten. Aber was soll´s, es gab Bier und es wurde Verpflegung aufgetischt, also waren alle zufrieden. Das Nachtleben in Grindelwald ist recht überschaubar, weshalb ich an dieser Stelle gleich zum nächsten Tag springe.

Schon während wir zur First-Bahn marschierten sahen wir ein paar Gleitschirme aufdrehen. Offenbar ging die Thermik heute schon recht früh los. Bis wir dann am Startplatz standen, zogen bereits die angekündigten Cirren aus Westen auf. Also nicht lange rumlabern, sondern bereitmachen war angesagt. Schon bald kurbelten wir uns in den immer mehr sich bedeckenden Himmel. Nicht mehr alle Mulden, aus denen es gestern noch kräftig ablöste konnten heute genutzt werden, aber immerhin ging es hoch genug, um Richtung Norden über den Brienzersee abzufliegen, was Danilo und Armin nutzten. Dank Deaktivierung der CTR Meiringen während der Ferienzeit, war dies für einmal kein Problem. Alex, Gonzo und der Schreibende beschlossen derweil der Bäregghütte einen Besuch abzustatten. Bei Most und Nussgipfel genossen wir die eindrückliche Nähe zu Eiger, Fiescherhorn und Schreckhorn. Der leicht aufkommende Südwind liess und dann jedoch schon bald wieder aufstehen – bevor es zu spät war.

Im Rückblick war es ein durchaus gelungenes Flugwochenende, auch wenn man sich natürlich wegen der langen Anfahrt etwas mehr erhofft.

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Pfingstfliegen Berner Oberland

Schon die ganze Woche vor Pfingsten pfiff die Bise schon ordentlich durchs Mittelland und für dieses Wochenende sollte es ähnlich bleiben. Dazu wurde das Aufkommen von Wolken mit relativ tiefer Basis angekündigt. Keine einfache Entscheidung, wo wir genau hin sollen!

So versammelten sich dann am Samstag morgen 6 gut gelaunte Iisvögel am Landeplatz in Blumenstein im Gürbetal, um auf die Möntschelealp aufzusteigen.

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Säntis – Chäserrugg

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Dolomitenreisli

Montag: Auf dem Flüela lag bereits Schnee, so ging es im Regen via Vereina, Ofenpass, Karerpass nach Campitello im Fassatal. Unterschlupf fanden wir bei Letizia. Abendessen gab es im Kamerloy, welches sich im Nachhinein als bestes Restaurant in Campitello herausstellte (in der Nebensaison).

Dienstag: Die Gipfel wurden über Nacht weiss bemalt und der Nordwind bliess kräftig. Mit dem Schirm wanderten wird zur Plattkofelhütte, in der Hoffnung am Nachmittag hinterunter fliegen zu können. Doch auch bei der letzten möglichen Startgelegenheit (ca. 100 m über dem Dorf) kam der Wind von hinten.

Mittwoch: Nochmehr Nordwind, dafür wärmer. Diesmal ohne Schirm: Von der Sella-Passstrasse ins Pordoijoch und weiter auf den Piz Boè. Beim Abstieg über die Boè-Hütte flog nur die fette Hummel (HB-XKE) im Sella-Massiv.

Donnerstag: Flugtag! Zwar immer noch Nordwind, aber die Thermik drückt. Schöne Flüge aller Iisvögel ab Col Rodella. Doch die Gipfel konnten nur sehr schwer überhöht werden. Am Abend starteten noch zwei Iisvögel vor der Locomotive. Abendsoaring am Bellvedere.

Freitag: Marmolata! Also: Fast. Zum überhöhen reichte es keinem, aber wir waren immerhin in Gipfelnähe. Danach landete man entweder auf dem T&Go Hügel oder wieder beim Col Rodella. Der Tag wurde ausgenutzt und erst beim letzten Sonnenstrahl gelandet.

Da das Kamerloy unverhofft geschlossen hatte und die zwei anderen Beizen mässig bzw. katastrophal waren, mussten wir nach Canazei zum Znacht.

Samstag: Regen im Fassatal, Stau im Vinschgau. Es reichte aber noch für einen Gleitflug in Watles.

Und die Geschenke durften nicht fehlen: Speck aus Glurns, Nusstorte aus Sta. Maria.

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Clubfliegen im Jura

Grossandrang am Weissenstein!
Rekordverdächtige 5 Iisvögel konnten nach Solothurn gelockt werden.

Die Windverhältnisse am Startplatz waren suboptimal, so wurde nach dem Zmittag in ein Fluggebiet im Emmental verschoben: an den Rütiberg.

Auch dort war der Wind nicht wie erwartet. Doch mit jeder Minute wurde es besser. So konnte doch noch geflogen werden, bevor der Grill in Ersingen eingeheizt wurde.

Danke Chrigel für die Organisation

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