Bise und Neuschnee verlangten ein geändertes Tourenziel.
So mühten sich vier Jungvögel und ein Senior noch vor dem Krähen des Urner-Hahns (https://www.bergwelten.com/a/der-grenzlauf-um-den-urnerboden) aus den Federn und nahmen nach der Auto- und Seilbahnfahrt die Wanderung vom Fisetengrat auf den Gemsfairenstock unter die Entenfüsse oder die Tourenski.
Die Schneeverhältnisse waren sehr einladend – die Wahl zwischen Fliegen und Skifahren fiel schwer.
Die Wind- und Wolkenprognosen mahnten zu einem zielstrebigen Aufstieg resp. zu einem Start vom Gipfel um die Mittagszeit. Später soll es vermehrt Böen und zunehmend dichtere Quellwolken geben.
Das bewog einen eher der Gemächlichkeit zusprechenden Kameraden, sich bereits vor dem Gipfel einen Startplatz zu suchen.
Der Gemsfairen glich einem Ameisenhaufen. Kuscheliges Gemeinschaftsgefühl oder doch eher ein Anflug von Dichtestress? (Einwanderungssaldo 2020: 61390 – man gewöhnt sich an alles, wie der Frosch im langsam aufkochenden Wasser).
Die gemischten Gefühle wichen schnell einer grossen Freude. Wir durften unserem jüngsten und erst 16 Tage zuvor frisch brevetierten Clubmitglied zu seiner ersten iisvogeltour und ersten T&L-Tour im Hochgebirge gratulieren. Bravo, stark und mutig!
Ausserdem wurden wir an einige Banalitäten erinnert…
– weicher Schnee kann dem frohgemuten Start bereits beim ersten Schritt ein abruptes Ende bereiten.
– Tourenskis mit Schnee- und Eisanhaftungen neigen weder zu Gehorsam noch zur Aufnahme einer angemessen Startgeschwindigkeit.
– der Startlauf nimmt im Schnee selten die Richtung der säuberlich präparierten und aufwändig verdichteten Piste.
– Windprognosen und lokale Winde sind nicht dasselbe.
Auch diese kleine Unternehmung stimmt zuversichtlich, dass unserem vor 30 Jahren gegründeten Clübli der aktive Nachwuchs nicht ausgeht.