alpiner gleitschirmclub iisvogel

Seniorenausflug

Die wunderbaren (aber eklatant falschen) Wetterprognosen sowie die vielversprechenden Emagramme weckten bei der Seniorenfraktion Frühlingsgefühle. Mutter Natur begegnete den Hochgefühlen jedoch völlig respektlos; ja die Alten fühlten sich von der geschlossenen Wolkendecke regelrecht verspottet, ausgegrenzt und diskriminiert. Nichtsdestotrotz nahmen die frust-erprobten alten weissen Männer die Wanderung von Rufi zur Oberbogme ohne Murren unter die Füsse.

Schon nach einer Viertelstunde lockte der junge Bärlauch in einem lauschigen Wäldchen zur Ernte. Der Aufstieg über rund 950 Hm war gemütlich und verlief in angeregter Plauderei durch eine hübsche Nagelfluhbrocken-Landschaft. Hie und da wurde die Idylle marginal getrübt durch den Mundgeruch des Bärlauch-Naschers und mit abnehmendem Luftdruck auch noch durch Fürze.

Welche Freude in der Oberbogme. Die vertrauensseligen Wirtsleute haben im Stall alles notwendige bereitgestellt für die Selbstbedienung mit einem „richtigen“ Kafi inkl. Gegengift. Unser Doktor der technischen Wissenschaften brachte sogar den serbelnden Gaskocher durch Handauflegen wieder auf volle Touren.

Nach ausgiebiger Rast und Verpflegung auf der Holzbank vor der Alpwirtschaft waren die Gleitsegel schnell auf einer trockenen Wiese ausgelegt. Die gesamte Thermik der Alpennordseite konzentrierte sich an diesem Tag auf den Grossbrand in Hinwil und so landeten wir 10 Minuten nach dem Start in Rufi.

Nicht unerwähnt darf bleiben, dass es zumindest noch eine gibt: Die liebe Frau, die dem vom Bärlauch-Pflücken, Wandern, Plaudern, Kaffeetrinken und Fliegen erschöpften Heimkehrer abends feine Spaghetti con pesto di aglio orsino zubereitet und mit Rotwein aus der Toscana serviert.

Das Leben ist schön.

Die wunderliche Reise vierer iisvögel in das Innere einer Wolke

Danilos Schnee(sc)huhntour auf den Chli und Gross Aubrig wurde wegen der angesagten Bise um fünf Kilometer nach Süden verlegt. Der Ober-Schrot sollte bestiegen werden, denn MeteoSchweiz hatte Nordwind und Auflockerungen im Hochnebel versprochen. Auch Eiskälte von – 10 Grad wurde vorhergesagt und – wenigstens das stimmte !
Vier harte Männer stapften also voller Optimismus von Unteriberg durch von Schnee und Kälte verzauberte Wälder die weissen Hänge hoch. Dass es mit der Sonne nichts werden würde, war bald klar. Aber die Sicht ins Tal war ok und bei minus 10 Grad muss man ja nicht stundenlang soaren, also störte uns auch nicht, dass es fast windstill war. Wir bestaunten das Wohnfass auf der Alp, assen gemütlich unseren Lunch, bissen auf hart gefrorene Snickers und Andreas begann mit dem Stampfen einer luxuriösen Startpiste für den Anlauf. Wir nahmen uns etwas Zeit – zuviel Zeit.

Denn bald wurde es weiss, und zwar vorne, hinten, unten und oben. Wir hatten dadurch ausgiebig Zeit, um zu plaudern und die weisse Wolke von innen zu studieren. Die einzigen Farbtupfer waren die zwei ausgelegten Schirme von André und Jörg. So vergingen die Minuten, Viertelstunden und Stunden….
Nach fast zwei Stunden im Whiteout bei ostsibirischen Temperaturen sah André etwas Boden und flog ruckzuck los. Wie immer ohne Kurve und ohne auch nur einen Bart* auszukurbeln. Ok, es hatte diesmal auch wirklich nichts. Auch Danilo hob bald ab und flog davon. Andreas und Jörg wollten hinterher, aber da schloss sich das Fenster schon wieder. Nun warteten zwei iisvögel in der Kälte im Tal und zwei in der Kälte auf dem Hoger. Schliesslich entschied sich Andreas für (seine Worte!) einen Kamikaze-Start ins Nichts, denn er glaubte offenbar einige Tannenwipfel aus dem Nichts auftauchen zu sehen. Auch Jörgs Hirnzellen funktionierten kältebedingt nicht mehr optimal. Er dachte: Wenn Andreas etwas sieht, sehe ich wohl auch etwas – und wenn es nur Andreas’ Schirm von hinten ist. So flogen die beiden hintereinander ins Weisse, welches sich zum Glück kurz nach dem Start doch noch lichtete…
Nach 8 Minuten Flug genehmigten wir uns am Landeplatz aus der Kühlbox (!) des Lunch Managers ein Moretti-Landebier, das diesmal im Auto bestimmt nicht warm geworden war!
Auch wenn das zeitliche Verhältnis von Aufstieg, Startwartevorbereitungen und Flugzeit diesmal suboptimal waren, hat sich der Tag gelohnt und wir werden ihn nicht so schnell vergessen. Denn das war mit Sicherheit eine der coolsten Klubtouren des Winters! Typisch iisvogel halt


*A propos Bart: 1 km südöstlich vom Startplatz scheint ein heikler Platz für ängstliche Thermikpiloten zu sein. Der Wald heisst „Bartschiiser“

Verschneite Tössberge-Rundtour der nicht fliegenden Iisvögel

Dies war nicht ein spontaner Aufruf, wie bei der Tschugga-Tour, sondern fest verplant im Jahresprogramm der Iisvögel.
Das Wetter, sowie die aktuell herrschende Lawinengefahr, liessen keine Skitour in den hohen Berge zu. Gonzo zeigte sich aber kreativ und stellte eine prächtige Tour im Züri-Oberland zusammen, die den herrschenden Wetterbedingungen im hohen Masse gerecht wurden.

Zwei Entenfüssler und zwei Skitourengänger starteten in Steg um den höchsten Zürcher in Angriff zu nehmen. Oben angekommen, wurde von Oli ein exzellenter «Appenzeller bitter» offeriert der trotz windigen und deshalb eisigen Temperaturen, seinen Gang durch die Schlundröhre fand.

Weiter gings runter zur Tösscheidi, für die Skifahrer schneller und für die Schneeschuhgänger etwas gemächlicher. Dort angekommen brannte das Feuer bereits. Die mitgebrachten Würste konnten nur noch auf den Grill gelegt werden. Mit dem offerierten Wein von Alex und Christine, inkl. grosser Pommes-Chips-Verpackung (die zum grösstenteils von Gonzo weggeputzt wurde) fand das Essen um die Feuerstelle einen würdigen Rahmen.

Mit vollen Bäuchen gings anschliessend steil aufwärts zum Hüttchopf. Auch dort durfte der Appenzeller bitter nicht fehlen. Die Flasche wurde leer getrunken. Die Abfahrt zurück ins Tal, man vermutet es, verlief für die einen schneller und für die anderen etwas gemächlicher. Und übrigens, für all die, die in der Schule einen Fensterplatz hatten. Der höchste Zürcher lautet auf den Namen Schnebelhorn.

Tschugga-Tour

Nach einem – was das Flugwetter betrifft – ziemlich mässigen Dezember, wo sich Tiefdruckgebiete, Föhn und Hochnebel gegenseitig abgewechselt haben, war in der Vogelschar durchaus ein grosser Flughunger zu verspüren. Am ersten Samstag des Jahres mit gutem Flugwetter meldeten sich auf einen spontanen Aufruf 7 Personen, um gemeinsam auf den Tschugga zu stapfen.

Während sogar am Zürichsee-Ufer etwas Schnee lag, war die Schneelage in den Wäldern um den Schnapsgrotzen herum zuerst eher mässig. So wurde von den meisten Tourenteilnehmern erst nach der Hälfte des Wegs auf Schneeschuhe umgesattelt. Leider hatten nicht alle dieser Sportgeräte das vergangene Jahr gut überstanden: Bei einem Modell waren die Riemen so spröde, dass sie beim Anziehen regelrecht zerbröselten. Das war aber natürlich kein Hindernis, für solche Fälle hat man ja immer ein paar Kabelbinder im Gepäck! (Siehe Foto)

Nach 850 Höhenmetern und etwa drei Stunden Weg waren auch die Letzten auf dem Tschugga-Gipfel angekommen. Obwohl das spektakuläre Panorama äusserst sehenswert ist, störten die unangenehmen Minustemperaturen und die kalte Bise die Lust am Verweilen doch erheblich. Daher wurde am Startplatz zügig ausgelegt, und schon bald befanden sich alle iisvögel in der Luft. Fast alle davon erreichten den geplanten Landeplatz in Mels.

Alles in allem eine lohnenswerte Tour mit toller Aussicht, einem guten Startplatz und einem schönen Flug mit fast 1400m Höhendifferenz.

Unternehmungen à la carte

Es gibt liebe, tolerante Menschen. Diese sind beeindruckt von der farbenfrohen Vielfalt und dem ausschweifend gelebten Individualismus der iisvögel. Andere liebe Mitmenschen stellen das soziale Vereinsleben und die Gemeinschaft in den Mittelpunkt (oft sind sie sogar sehr, sehr lieb – solange alles nach ihrem Gusto abläuft).

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Piz Sardona: Schneestapfen oder Blutwurst?

Für einmal machten einige iisvögel dem Clubnamen keine Ehre und zogen die fettige Metzgete in der Alpwirtschaft Schindelberg dem mühseligen Nordaufstieg im Oktoberschnee auf den Piz Sardona vor.

Für das kommende Jahr fordern sie, dass sich der Klimawandel gefälligst ohne frühherbstlichen Schneezauber an unser Jahresprogramm hält!

Nach dem angenehmen Zusammenhocken – auch „socializing“ genannt – und vertilgten Schweinereien schwebten vier iisvögel an ihren Nanoplastik emittierenden Tüchern in der goldigen Abendsonne vom Habrütispitz ins Tal und drei weitere Teilnehmer förderten die Verdauung mit einem Fussabstieg.

Der schöne Tag klang beim Abschiedsbier in der Sonne Hintergoldingen aus.

1. Alpstein-Crossing

Ein neuer Hike & Fly-Event im Appenzellischen hatte am 19.9.20 in Weissbad seine Premiere.  Nach einem Threema Aufruf von Danilo war bald auch Manu interessiert. Il Siciliano zögerte, erst nach dem Versprechen der ersten beiden, nicht rennen, nur „schnell laufen“ zu müssen, machte er dann die iisvogel-Delegation doch komplett.

Kurz: Es war ein sehr cooler Event und unser Ziel, nicht letzte zu werden, haben wir mehr als erreicht – und natürlich wurde trotzdem gerannt!

Doch der Reihe nach: Read more

Tschep-tscherep-teschp

Geplant war eigentlich die Besteigung des Bishorns. Doch wie befürchtet war die Tracuit-Hütte, wie viele andere Hütten, schon ausgebucht, als nur Petrus das Wetter ahnte.

Doch welchen anständigen Gipfel mit Startplatz kann man an nur einem Tag besteigen?
(Wobei das Verhältnis zwischen Reisedauer und Flugdauer zu beachten ist.)

Die Windprognose meldete Nordwind, das Wetter sollte den ganzen Tag stabil bleiben: Eigentlich genau das, was ich mir im Juni für den Ringelspitz gewünscht hatte.

Wie kommt man also in einem Tag auf den höchstens St. Galler Gipfel?
Und lassen sich noch weitere iisvögel motivieren?

Ohne die Details der Tour zu kennen (1500 Hm, 6 km, 5 Std.), waren die 7 Plätze im Taxi-Gonzo ab Trin schnell ausgebucht.

Der kürzeste Weg zum Gipfel startet auf der Alp Mora ob Trin und führt in kurzweiligen drei Stunden über den Tschep Sut und den Tschep Sura auf den Tschep.
Von da weiter, immer unterhalb des Tschepgrates bleibend, auf dem Tschepband und durch die Westflanke unter den Gipfelaufbau.

Mit 1 Seil und 5 Gstälti kletterten alle 7 die letzten Meter auf den höchsten Punkt.
Kurz vor 13 Uhr sassen wir alle bei prächtigem Sonnnenschein auf dem Ringelspitz. Alleine. Von den zwei Gleitschirme, die wir vom Pizol herkommend vermuteten, war nichts auszumachen.

Der Wind wehte etwas zu zügig von Südwest. Trotz Startplatz Besichtigung liess sich keiner dazu hinreissen, auf dem Ringelfirn zu starten.

Also tschepperten wir zurück auf den Tschep. Ester hat’s gefreut, so musste sie nicht alleine absteigen. Do nun bog sie zur Ringelspitzhütte ab.

Vom Tschep hoben wir in die Nachmittagsthermik ab. Endlich durfte der Schrim fliegen.
Wer den Startschlauch auszudrehen vermochte, wurde mit einem Ringelspitz Überflug belohnt.

Zum Ziel wurde Trin-Mulin erklärt, da sich der Landeplatz direkt vor der Beiz befindet.

Um halb fünf landete als letzter Stefan. Alle waren nun da, auch Danillo, den wir eher im Bargis vermutet hatten. Und Gonzo hatte, dank Landung auf der Alp Mora, auch bereits das Auto geholt.

Es wurde noch ein Cordon-Bleu verputzt und dafür auf den Stau verzichtet. Nach zwei, drei Bier machten wir uns auf, um den Zweitschlüssel vom Auto zu suchen, bevor wir die Heimreise endgültig antratten.

Auf den letzten Metern mit dem Velo war es wieder so dunkel wie am Morgen. Aber nun brannten die Strassenlaternen.

Herzlichen Dank an Gonzo für den Taxidienst.
Und Pipo für die Organisation, das Seil tragen, das Seil herunterfliegen und das schreiben des Berichts.

So geht das…

(noch mehr Fotos)

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