alpiner gleitschirmclub iisvogel

Paraschi 2025

Die Ausgangslage für das Paraschi 2025 war nicht wirklich rosig, zum einen sorgten die Wetterprognosen bei einzelnen für Unsicherheit, zum andern dezimierte sich die Iisvogeldelegation nach und nach.  Unser elegantester Telemarkfahrer musste aufgrund eines schmerzenden Knöchels forfait geben und auch das respekteinflössende Nati-Renndress blieb, samt dazugehörigem Rennfahrer, zu Hause (Grundangabe: „Es ist kompliziert!“). Glücklicherweise konnte der Titelverteidiger von der Apothekerin seines Vertrauens noch rechtzeitig „gesund gemacht“ werden und so konnten zwei erfahrene Athleten und ein Greenhorn am Paraschi starten.

Nach einem knappen Briefing fand gleich die Rennstreckenbesichtigung statt welche die Teilnehmer allesamt absolut regelwidrig zur Probefahrt nutzten. Alex belauschte danach – unbeabsichtigt? –  den ehemaligen Skirennfahrer Clemens Spichtig, der seinem Kollegen einen heissen Tipp gab. Ob sich Alex dadurch einen Vorteil in seiner schwächsten Disziplin  verschaffen konnte? 

Kurz vor dem Rennstart kam plötzlich doch noch Hektik auf,  ein langjähriges Groupie wollte unbedingt noch ein Foto von den Iisvögel. Jörg nahm’s gelassen obwohl Startnummer 13 bereits gestartet war. Beim Skirennen ist die Linienwahl entscheidend und so wurden die Tore ohne Protektoren voll auf Kontakt angefahren. Solange man dabei Ellbogen nicht ausfährt funktioniert das sogar schmerzfrei, das weiss das Greenhorn jetzt auch!

Die Strategie für die anschliessende Flugdisziplinen war, wie bei den Iisvögel so üblich, unterschiedlich. So starten Jörg und Simon mit Skiern, Alex ohne. Jörg eröffnete für die Iisvögel, leider verwechselte er aus unbekannten Gründen den „Touch and Go“  mit dem “ Touch and Lunch“,  ob das vielleicht an seiner Zusatzaufgabe bei den Iisvögeln liegt?

Als Greenhorn Simon nach geglücktem Touch and Go über den gegroundeten Jörg hinweg flog, spürte er wie sich der Druck auf ihn schlagartig erhöhte, schliesslich wollte man die Plätze 1&3 vom letzten Jahr verteidigen. Simon gab Alles und verpatzte die Ziellandung komplett.  Jörg landete nach seinem Neustart punktgenau auf dem Zielschwein und konnte dank akrobatischer Höchstleistung den anschliessenden Sturz gerade noch verhindern. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Alex selbstverständlich die beiden Flugdisziplinen mit der üblichen Souveränität absolvierte.

Nach leckerer und preiswerter Stärkung durch die  Festwirtschaft des GC Grischa  ging’s für 2 der  Iisvögel nochmals hoch ins Skigebiet, sie wollten unbedingt herausfinden ob bei ihren Fehlern Pech im Spiel war. Und siehe da, auch Jörg verstand jetzt  den Unterschied zwischen Touch & Go  und Touch & Lunch,  doch Simon  landete erneut ganz genau 5 m vor dem Kreis. Da muss noch schwer an der Peilung gearbeitet werden!

Die Rangverkündigung begann,  um die Spannung zu steigern, vom letzten Rang aus. Spätestens so ab Rang 5 dachte jeder, dass man wohl irgendwo den Alex vergessen haben muss…. Aber nein, den alten Mann mit Gleitschirm darf man auch beim Skifahren nicht unterschätzen, er holte sich wie bereits im letzten Jahr Rang 1.

Dank der weisen Voraussicht von Jörg, konnten wir den Sieg  anschliessend auf unseren reservierten Plätzen in der Pizzeria gemütlich feiern. 

Besten Dank an dieser Stelle an unseren  treuen Fanclub (heute vertreten durch Babette und Claude) und GC Grischa für de Organisation des sehr gelungen Anlasses.

Iisvogel Rangliste

NameSkiTouch & GoZiellandungRangPreisgeld
Alex829300100016h Skiunterricht durch Skilehrer
Jörg514100010Neue Handschuhe für Babette
Simon42930072928DVD Streckenfluggebiete,
 Punktlandecoaching durch Alex 😉
Hier noch der Link zur offiziellen Rangliste:
https://gc-grischa.ch/wp-content/uploads/2025/02/Paraschi2025_Auswertung_Final_250203.pdf


Simon

Skitour Fanenstock, leider ohne Flug

Fünf iisvögel fanden sich beim Töniberg in Elm ein, um die 1200 Höhenmeter zum Gipfel des Fanenstocks unter die Felle zu nehmen. In angeregter Plauderei gings zunächst dem Alpsträsschen entlang und dann teils ungemütlich einen steilen Waldweg hinauf.

Nach etwa 1.5 h trafen wir zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen auf einem Pausenplatz ein.

Den rauschenden und wankenden Tannenwipfeln und den imposanten Schneefahnen auf den Graten oberhalb der Martinsmadhütte begegneten die drei gleitschirmtragenden iisvögel mit unerschütterlichem Optimismus – ab der Mittagszeit wurden ja fliegbare Winde prognostiziert.

Sobald sich das Gelände weitete, wurden verschiedene Spuren gewählt und es gab zwei Gruppen – wie könnte es auch anders sein bei den iisvögeln. Eine der Spuren erwies sich als Sackgasse bzw. Umweg. Jedoch waren dort aus der Nähe einige aufgescheuchte Gemsen zu beobachten (schlimm, diese Skitüüreler) und das Spuren zwischen den tief verschneiten Felsblöcken war märchenhaft.

Während der Gipfelrast zeigten sich auch auf dem Fanenstock Schneefahnen und gar einzelne „Snow-Devils“. An Fliegen war bei solchen Böen nicht zu denken. Langsam kroch der Windchill-Faktor in die Gewänder und man rüstete sich für die Abfahrt. Bloss der übliche Verdächtige liess sich davon nicht beeindrucken. Er hockte noch auf seinem Rucksack und sog an der Zigarette, als alle anderen schon abfahrbereit in der Skibindung standen.

Obwohl der Fanenstock in den vergangenen Tagen schon hundertfach befahren wurde, konnten im frischen Triebschnee und auf einer sulzähnlichen Piste viele schöne Schwünge genossen werden. Die gewichtsoptimierten Skitouren- und Gleitschirmsäcke – eine seriöse Materialkontrolle hätten wohl nicht alle bestanden – störten den Abfahrtsgenuss kaum.

Vor einer Alphütte rasteten wir ausgiebig im Windschatten und Sonnenschein. Der kürzliche Felssturz am grossen Tschingelhorn oberhalb des Martinslochs tat der Schönheit der Landschaft keinerlei Abbruch. Schlimm nur, dass natürliche Veränderungen nicht einmal Halt vor dem Unesco-Weltnaturerbe „TektonikArena Sardona“ machen. Was für eine Dreistigkeit gegenüber den Bewahrern unter der kurzlebigen Menschheit…

Schlussendlich bestätigte uns ein Adler durch seinen eigenwilligen Flugstil, dass unsere Gleitschirme im Rucksack am richtigen Ort und die Windprognosen für den Fanenstock unzutreffend waren.

Bei einem „Landebier“ im Gasthaus Sonne in Elm liessen wir das Skitourenerlebnis ausklingen.

Gonzo

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